Seit über einem Monat waren sie unterwegs: ihr Weg führte sie auf Bühnen in Spanien, Italien, Österreich, der Schweiz, der Niederlande und natürlich Deutschland, wo am Sonntag, 18.03.2018, auf unserer Clubbühne dann das Abschlusskonzert dieser „Mammuttour“ stattfand.

Nun kann man argwöhnen, dass so eine Tour mit über 30 Konzerten (!!!) nicht ganz spurlos an einer Band vorbeigeht und sich vielleicht eine gewisse Müdigkeit bei den Musikern breitmachen könnte. Der Konzertabend zeigte aber mehr als deutlich, dass derlei Befürchtungen völlig unberechtigt waren.

Doch bevor die Recken des Americana-Rock die Bühne enterten, bezauberte die Britin Gem Andrews die Gäste im rappelvollen Eiscafé mit gefühlvollen Songs von ihrer erst im Februar erschienenen aktuellen Platte „North“ und Liedern vorangegangener Alben. Den Songs der längere Zeit in Newcaste lebenden Sängerin konnte man oft auch die geografische Nähe dieser nordenglischen Stadt zu Schottland anhören. Das Publikum spendete der sehr sympathischen Künstlerin viel Applaus, Gem Andrews hatte sichtbar Vergnügen an diesem Auftritt.

Dann, nach einer kurze Umbaupause, war es endlich soweit: Das dritte Gastspiel der US Rails auf unserer Clubbühne überzeugte jeden der anwesenden Gäste erneut von den hervorragenden Qualitäten der Ausnahmemusiker Ben Arnold, Tom Gillam, Scott Bricklin, Matt Muir und dem herausragenden Tourbassisten Cliff Hillis (selbst auch als Singer/Songwriter erfolgreich).

Grundsätzlich ging es beim Konzert richtig „zur Sache“, der Abend war bis auf wenige stillere Ausnahmen Rock´n´Roll pur. Neben vielen „Klassikern“, wie „Old Song On The Radio“ oder „Rainwater“, standen dabei die Songs der aktuellen CD „We Have All Been Here Before“ im Mittelpunkt. Mit dieser Platte huldigen die Amerikaner verschiedenen Musikern mit Coverversionen, denen sie aber auch meist deutlich einen „US Rails-Stempel“ aufdrücken. Sage und schreibe 5 Titel dieser Platte waren zu hören: Ein mitreißendes „Second Hand News“ des Fleetwood Mac-Masterminds Lindsay Buckingham, ein grandioses „Poor Poor Pitiful Me“ (diese Version des Warren Zevon-Songs war einer der zahlreichen Höhepunkte des Abends), ein recht nah am Original von Jackson Browne angelehntes, geschliffenes „Running On Empty“ (das die US Rails auch schon einmal bei ihrem letzten Auftritt bei uns im Spätherbst 2016 spielten), ein treibendes, energisch-frisches „Train In Vain“ von The Clash und als krönender Abschluss des Abends der zauberhafte Song „Put The Message In The Box“ von World Party. Für diesen letzten Song wurden die US Rails vom jubelnden Publikum nochmal auf die Bühne zurückgefeiert, denn sie hatten der Einfachheit halber ihren ersten Zugabenteil sofort an das zweite Set des Konzerts angehängt.

Nach über 2 Stunden Volldampf war es dann aber auch gut – die wirklich glücklich erschöpften Musiker verbrachten noch viel Zeit mit ihren kundigen Fans, signierten, plauderten und zeigten große Freude über den äußerst gelungenen Abschluss ihrer Tour – und auch die nun bevorstehende Rückkehr nach Hause.

Wir sagen nochmals THANK YOU! zu Ben, Tom, Scott, Matt & Cliff, wünschen eine gute Heimreise und warten dringend auf die Termine der nächsten US Rails-Tour!

sbr